Über uns - Ziele, Aufgaben & Projektbeteiligte

Ethische, rechtliche und sozioökonomische Aspekte des Genome Editing in der Agrarwirtschaft (ELSA-GEA)

Über uns - Ziele, Aufgaben & Projektbeteiligte

Bildquelle: H. Perner

Das Projekt deckt durch den umfassenden und transdisziplinären Ansatz ein großes Spektrum des Genome Editing im landwirtschaftlichen Kontext ab. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Einbindung der Stakeholder.

Stakeholder sind Organisationen, die sich mit Genome Editing in der Landwirtschaft beschäftigen. In vier Workshops werden Themen aus den Bereichen Recht, Ethik, Sozioökonomie und Naturwissenschaften diskutiert. Zusätzlich werden in einem systematischen Prozess ethische, rechtliche und sozioökonomische Aspekte zusammengetragen sowie Risikoabschätzungen erarbeitet.

Methoden & Risikobewertung

Das Ziel ist dazu beizutragen, eine Grundlage zu schaffen, auf der zukünftig eine harmonisierte und angemessene Risiko/Nutzen‐Abschätzung des Genome Editing vorgenommen werden kann. Dazu werden fortlaufend Daten über den Einfluss des Genome Editing bei Pflanzen und Tieren in Form von „systematic reviews“ und „evidence maps“ gesammelt.

Verantwortliche Partnerinstitution: Julius Kühn-Institut für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI). Die besondere Stärke des Julius Kühn-Instituts besteht in der Verknüpfung seiner gesetzlich begründeten Aufgaben mit eigenen Forschungsarbeiten. Die Aufgaben des Instituts leiten sich vorwiegend aus dem Gentechnikgesetz ab (Quelle: https://www.julius-kuehn.de/sb/).

Forschungsteam: Dr. Frank Hartung, Dr. Thorben Sprink, Prof. Dr. Joachim Schiemann, Dominik Modrzejewski, Dörthe Krause; Extern: Dr. Armin Spök und Sandra Karner von der Alpen-Adria Universität Klagenfurt-Wien-Graz.

Publikationen:

Christian Kohl et al. (2018) Übersicht über Nutz-und Zierpflanzen, die mittels Gentechnik und neuer molekularbiologischer Techniken für die Bereiche Ernährung, Landwirtschaft, Gartenbau, Arzneimittelherstellung und -forschung entwickelt werden. NMT - Stand der Regulierung - Anlage 4. Veröffentlicht auf der Seite des BMEL. Zum Download (gefunden am 20.06.2019)

Dominik Modrzejewski et al. (20.09.2018) 1. Aktualisierung der Übersicht über Nutz- und Zierpflanzen, die mittels neuer molekularbiologischer Techniken für den Bereich Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau erzeugt werden. NMT - Stand der Regulierung- Aktualisierung - Anlage 4. Veröffentlicht auf der Seite des BMEL. Zum Download (gefunden am 20.06.2019)

Dominik Modrzejewski et al. (2019) Systematic Map-Protocol: What is the available evidence for the application of genome editing as a new tool for plant trait modification and the potential occurrence of associated off-target effects? A Systematic Map. Environmental Evidence 8:27. Zum Dowload

Sozioökonomie

Das Ziel ist die Analyse und Bewertung der sozio-ökonomischen Folgen der Nutzung von Genome Editing für die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette (Züchtung, landwirtschaftliche Praxis, Handel und Konsum) sowie für die Gesellschaft und die Umwelt.

Verantwortliche Partnerinstitution: Julius-Kühn Institut für Strategien und Folgenabschätzung - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI). Hier werden Konzepte und Handlungsoptionen für die integrierte Pflanzenproduktion und für den Ökolandbau entwickelt. Dabei beachten sie die gesellschaftlichen Anforderungen in Bezug auf eine nachhaltige Landwirtschaft. Besonders gilt es, die vielschichtigen Auswirkungen von aktuellen und zukünftigen Entwicklungen auf dem Gebiet der Landbewirtschaftung und in deren Umfeld abzuschätzen (Quelle: https://www.julius-kuehn.de/sf/).

Forschungsteam: Dr. Hella Kehlenbeck, Jovanka Saltzmann, Dr. Oliver Maaß

Publikation:

Maaß, O.; Consmüller, N.; Kehlenbeck, H. Socioeconomic Impact of Genome Editing on Agricultural Value Chains: The Case of Fungal-Resistant and Coeliac-Safe Wheat. Sustainability 2019, 11, 6421 Zum Download

Ethik

Das Ziel ist es, den Anspruch der Verbraucherinnen und Verbraucher auf Wahlfreiheit beim Konsum von pflanzlichen und tierischen Produkten, die mit Hilfe des Genome Editing entwickelt wurden, in einer ethischen Perspektive zu untersuchen und zu diskutieren.

Verantwortliche Partnerinstitution: Das Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaft (TTN) wurde 1993 gegründet und ist ein An-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Rahmen von Drittmittelprojekten arbeitet es zu kontroversen ethischen Fragen in der Medizin, den Bio- und Technikwissenschaften sowie dem Agrarsektor. Im Zentrum von Forschung und Lehre steht die Idee des Dialogs und der interdisziplinären Zusammenarbeit. Das Institut TTN lädt regelmäßig zu Konferenzen und Workshops, Expertenkreise und Nachwuchsgruppen ein. Sie kooperieren mit anderen Institutionen, wie zum Beispiel mit der Evangelischen Akademie Tutzing und der Acatec während der  Dialogveranstaltung „Genome Editing - Müssen wir über Gentechnik in der Landwirtschaft neu nachdenken?“ im Oktober 2017. Das Institut unterhält zwei Webseiten für den interdisziplinären Dialog in der Ethik: www.ttn-institut.de und www.pflanzen-forschung-ethik.de

Forschungsteam: Dr. Stephan Schleissing, Sarah Bechtold

Publikationen:

Sarah Bechtold et al. (2018) The GMO debate reloaded – a survey on genome editing in agriculture. EurSafe Congress Proceedings 2018 – Professionals in food chains. Wageningen Academic Publishers, Wageningen.

Sarah Bechtold (2018) Beyond risk considerations: Where and how can a debate about non-safety related issues of genome editing in agriculture take place? Frontiers in Plant Science, 26 November 2018 (https://doi.org/10.3389/fpls.2018.01724)

Sarah Bechtold (2017) Ergebnisse der Experten-Umfrage zu den Fragen: Muss man aus Gründen der Wahlfreiheit kennzeichnen? Wie nehmen Verbraucher Genome Editing wahr? Link zu den Ergebnissen mit einer Zusammenfassung.

Interaktiver Ethikrat. Zwei Fallbeispiele zu Genome Editing Banane und Schwein. Link zum Interaktiven Ethikrat.

Recht

Das Ziel ist die vergleichende Untersuchung und Bewertung der aktuellen nationalen, europäischen und internationalen Rechtslage für neue Genome Editing Technologien. Dabei werden insbesondere Apekte der Biosicherheit (Biosecurity und Biosafety) sowie verfahrensrechliche Aspekte der Zulassung sowie Verbraucherschutzaspekte beachtet.

Parallel zur rechtlichen Analyse wird ein Konzept hinsichtlich der Kategorien von Gentechnische Veränderung (GM), Gentechnisch Veränderte Organismen (GMO), Genome Editing (GE) und Genome Edited Organisms (GEO) erarbeitet.

Verantwortliche Partnerinstitution: Das Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS) ist eine als Leibniz Forschungsinitiative eingerichtete interdisziplinäre Forschungs- und Kompetenzzentrum der Leibniz Universität Hannover. Es bearbeitet Forschungsprojekte zu ethischen und rechtlichen Fragen in den Lebenswissenschaften.

Forschungsteam: Prof. Dr. Nils Hoppe, Prof. Dr. Thomas Reydon, Dr. Jürgen Robienski, Martin Wasmer

Publikationen:

Vor dem EuGH-Urteil vom 25.7.2018 (Case C-528/16) zu Genome Editing:

Eine erste juristische Stellungnahme wurde erarbeitet, welche die Mutagenese-Ausnahme in der Europäischen Richtlinie und im Deutschen GenTG untersucht.  Robienski, J. & Wasmer, M. (2018): Produkte gezielter Mutagenese sind keine GVOs gemäß Art. 3 i.V.m. Anhang I B der Richtlinie 2001/18/EG‘, Journal of Consumer Protection and Food Safety.

Wasmer, M., & Robienski, J. (2018) Which organisms and technologies fall under the mutagenesis exemption of the European GMO-Directive? Journal of Consumer Protection and Food Safety. https://doi.org/10.1007/s00003-018-1166-9

Nach dem EuGH-Urteil vom 25.7.2018 (Case C-528/16) zu Genome Editing:

Wasmer, M. (2019) Roads Forward for European GMO Policy—Uncertainties in Wake of ECJ Judgment Have to be Mitigated by Regulatory Reform. Frontiers in Bioengineering and Biotechnology, 7(132), 1–12. https://doi.org/10.3389/fbioe.2019.00132

Kommunikation

Das Ziel ist zum einen die Analyse des kommunikativen Umfelds von Genome Editing in der Landwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung der relevanten Akteure. Auf Basis der Ergebnisse dieser Analyse erfolgt die Veröffentlichung der Ergebnisse des ELSA‐GEA Projekts.

Verantwortliche Partnerinstitution: Das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam. Der Schwerpunkt der Arbeiten des Instituts liegt auf der Erforschung von Prozessen, die das pflanzliche Wachstum und die Biomasseproduktion bestimmen oder beeinflussen.

Forschungsteam: Dr. Matthias Arlt, Dr. Henrike Perner

Publikationen:

Henrike Perner & Matthias Arlt (2018-2019) Genome Editing Kantinengespräche. Videoformat Dialog GEA bei YouTube. Link zu den Videos

Genome Editing bei Nutzpflanzen. GenomXScholae 6 (2019) im Druck