Über uns - Teilprojekt 2 - Sozioökonomie

Welche sozio-ökonomischen Folgen hat die Nutzung von Genome Editing in der Agrarwirtschaft?

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Wertschöpfungskette: Vom Gerstenkorn zum Bier. Bildquelle: © id-art / Fotolia

Um das herauszufinden, untersuchen wir die Auswirkungen des Genome Editings auf

• landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten,

• die Gesamtgesellschaft und

• die Umwelt

Was kann Genome Editing bewirken?

Mithilfe von Genome Editing kann die Züchtung von landwirtschaftlich genutzten Pflanzen und Tieren gezielter und effizienter erfolgen. Abhängig von den Zuchtzielen, können unterschiedliche sozio-ökonomische Veränderungen für die Züchtung, die Landwirtschaft, den Handel und den Konsum auftreten. Neben den Folgen in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten sind aber auch Folgen für die Gesellschaft und die Umwelt denkbar.

Was sind das für Folgen?

Unter den Folgen des Genome Editings verstehen wir alle Veränderungen, die durch die Nutzung von genomeditierten Sorten gegenüber konventionell gezüchteten Sorten auftreten können. Das können einerseits positive Folgen wie zum Beispiel Ertragssteigerungen und Kosteneinsparungen in der Produktion oder Qualitäts- und Preisvorteile für die Verbraucher sein. Andererseits können jedoch auch negative Folgen, wie zum Beispiel ein höherer Kontrollaufwand oder wirtschaftliche Verdrängungseffekte mit der Nutzung von Genome Editing verbunden sein.

Wie ist die Ausgangssituation unserer sozio-ökonomischen Bewertung und was haben wir vor?

Über die Folgen des Genome Editings ist bisher noch wenig bekannt, da die Technologie relativ neu ist und sich in der landwirtschaftlichen Praxis noch nicht etabliert hat. Daher bestehen derzeit auch noch keine wirtschaftlich bedeutsamen Wertschöpfungsketten, die hinsichtlich sozio-ökonomischer Folgen des Genome Editings beobachtet und beispielhaft untersucht werden können. Das gesellschaftliche Interesse an einer möglichst umfassenden Bewertung der möglichen Auswirkungen von Genome Editing ist jedoch groß. Um dieses Bedürfnis zu adressieren, möchten wir in unserem Teilprojekt möglichst viele der durch Genome Editing in Zukunft möglichen Folgen identifizieren, beschreiben und, falls möglich, auch deren Kosten und Nutzen bewerten.

Wie gehen wir vor?

Ausgangspunkt unserer sozio-ökonomischen Untersuchungen sind existierende Wertschöpfungsketten der Pflanzenproduktion, die für die Nutzung von genom-edierten Sorten potenziell in Frage kommen (Basisszenarien). Diese sollen zunächst anhand bestimmter Kriterien (z.B. wirtschaftliche Relevanz) und Merkmale (z.B. beteiligte Akteure, ausgetauschte Ressourcen, angewandte Regeln und Kostenstrukturen) ausgewählt und beschrieben werden. Anschließend wollen wir untersuchen, wie sich diese Wertschöpfungsketten durch den Einsatz von Genom Editing als technologische Innovation verändern würden (Entwicklungsszenarien). Hierbei werden auch mögliche Folgen für die Gesellschaft und die Umwelt berücksichtigt. Die für die sozio-ökonomische Bewertung erforderlichen Daten wollen wir mit Hilfe von Befragungen im Bereich der Züchtung, der Landwirtschaft, dem Handel und dem Verkauf erheben.

Welche Ziele haben wir?

Wir wollen einen auf wissenschaftlichen Ergebnissen basierenden Entscheidungsprozess unterstützen und helfen, folgende Fragen zu beantworten: 

  • Was sind die sozio-ökonomischen Folgen ausgewählter Anwendungen von Genome Editing bei Pflanzen?
  • Mit welchen Kosten und Nutzen sind diese Folgen verbunden?
  • Welche Faktoren beeinflussen die Kosten und Nutzen sowie die Entwicklung des Genome Editings in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten?