Glukanase

Lexikon


Enzym, das Glukane abbaut.

Glukane sind wichtige Stützsubstanzen in den Zellwänden von Pflanzen oder Pilzen. Sie gehören zu den Kohlehydraten. Chemisch bestehen sie aus den gleichen Grundbausteinen (Einfachzucker) wie Stärken, unterscheiden sich von diesen jedoch durch besondere Bindungsformen innerhalb der Moleküle.

Viele Mikroorganismen bilden natürlicherweise Glukanasen. Mit diesen Enzymen können sie die Glukane in den Pflanzen aufschließen und als Nährstoffe verwerten. Inzwischen werden auch großtechnisch hergestellte Glukanasen eingesetzt, etwa beim Bierbrauen, um die Bierhefen dabei zu unterstützen, Glukane aus der Gerste abzubauen. Diese verstopfen oft die Filter in den Brauereianlagen. (In Deutschland sind Glukanase-Zusätze beim Bierbrauen nicht zugelassen, da sie mit dem Reinheitsgebot nicht vereinbar sind.)

Es sind jedoch auch Gene für bestimmte Glukanasen auf Pflanzen übertragen worden. Damit sollen in Pilzen als Erreger von Pflanzenkrankheiten die Glukane abgebaut werden. Pilzresistenzen, die auf dieser Strategie beruhen, werden etwa bei Weintrauben, Weizen oder Gerste entwickelt. Verwendet werden meist Gene für b-1,3-Glukanasen. Diese Enzyme greifen an speziellen Bindungsstellen innerhalb des großen Glukan-Moleküls an.

Gentechnisch veränderte Gerste, die Glukanase bildet, kann Tieren als Futter dienen, die aufgrund ihrer Enzymausstattung selbst nicht in der Lage sind, die langkettigen Glukane aus Gerstenzellwänden abzubauen. Die Fütterung von Hühnern mit Tierfutter ohne Glukanase führt dazu, dass die Tiere kleinwüchsig bleiben.

Quelle: Biosicherheit.de