Diese Tiere sind genomeditiert

Studie zu Nutztieren, die mit den Techniken des Genome Editing verändert wurden


Die Wissenschaftler Wilfried A. Kues und Heiner Niemann vom Friedrich-Löffler-Institut für Nutztiergenetik beschreiben in ihrer Übersicht Nutztiere, die mittels klassischer Gentechnik und neuer molekularbiologischer Techniken, wie Genome Editing (GE), für die Bereiche Ernährung, Landwirtschaft, Heimtiere, Arzneimittelherstellung und -forschung bis Anfang 2018 verändert wurden.

Forschung an hornlosen Rindern an der University of California, Davis, USA. Bildquelle: A. Domanovic & S. Lowell
Forschung an hornlosen Rindern an der University of California, Davis, USA. Bildquelle: A. Domanovic & S. Lowell

In der Einführung erklären die Autoren kurz die klassische Gentechnik. Ergänzend beschreiben sie die neuen molekularbiologischen Techniken, die im Bereich der Nutztierforschung seit 2011 eingesetzt wurden. Zu diesen gehören die Genome Editing Techniken ZNF, TALENS und, in den letzten Jahren bevorzugt, CRISPR/Cas. Auf dem Markt sind, im Vergleich zu den Nutzpflanzen, bis heute weltweit nur wenige transgene Nutztiere zugelassen, die mit Hilfe klassischer Gentechnik entstanden sind.

In den ersten drei Tabellen fassten die Autoren transgene Nutztiere unter den folgenden Kategorien zusammen:

1. Zugelassene transgene Nutztiere für die Ernährung, als Heimtiere und transgene Insekten zur Insektenbekämpfung

2. Zugelassene therapeutische, rekombinante Proteine aus transgenen Nutztieren

3. Auswahl von in der Entwicklung befindlicher rekombinanter Proteine aus transgenen Nutztieren

Genome Editing wurde bisher nur in der Nutztierforschung verwendet. In der vierten Tabelle sind die Tiere aufgelistet, bei denen Genome Editing verwendet wurde.

4. Aktuelle Forschungsarbeiten an GE-Nutztieren für Ernährung und andere Verwendungen

Die Einsatzfelder sind dabei vielfältig. Sie reichen von der Zucht, Biopharming, Krankheitsresistenz, Korrektur genetischer Erkrankungen, Reproduktion und artifizielle Reproduktionstechniken, bis hin zu neuen Heimtiere, Krankheitsmodelle humaner Erkrankungen, Xenotransplantation und Organchimerismusmodellen.

Der Überblick ist der Anhang 5 des Berichts des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), des Julius Kühn-Instituts (JKI) und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vom 7. Juni 2018. Er zeigt den Sachstand der Regulierung, Deregulierung und Nicht-Regulierung von neuen molekularbiologischen Züchtungstechniken in ausgewählten Drittländern sowie zu Pflanzen, Nutztieren und Heimtieren, die derzeit mit Hilfe der klassischen Gentechnik sowie der neuen molekularbiologischen Züchtungstechniken für die Bereiche Ernährung, Landwirtschaft, Gartenbau sowie Arzneimittelherstellung und -forschung weltweit entwickelt werden. Der Bericht wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erstellt. Diesen Bericht finden Sie mit allen Anlagen hier.

Quellenangaben

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Pflanze/GrueneGentechnik/NMT_Stand-Regulierung_Deckblatt.pdf?__blob=publicationFile

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Pflanze/GrueneGentechnik/NMT_Stand-Regulierung_Anlage5.pdf?__blob=publicationFile

 


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