Humus

Lexikon


Humus bezeichnet die Gesamtheit der abgestorbenen, organischen Bodensubstanz. In der Regel befindet sich diese in den ersten 10 – 30 cm des Oberbodens. Diese dunkelbraune bis schwarze Bodenschicht enthält viele Nährstoffe, die für das Wachstum der Pflanze wichtig sind. Je nach Porosität steuert die Humusschicht den Luft-, Wasser- und Wärmehaushaltes des Bodens. Außerdem bildet sie den Hauptlebensraum und die Hauptnahrungsquelle für eine Vielzahl von Bodenlebewesen.

Die Humusschicht setzt sich aus organischem Material zusammen, wie Blätter, Zweige und Nadeln. Diese werden von größeren und kleineren Bodenlebewesen zerkleinert und durch Mikroorganismen in Huminstoffe umgewandelt (Humifizierung). Die an die Huminstoffe gebundenen Nährstoffe (Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Sauerstoff) werden durch weitere Mikroorgansimen mineralisiert. Die Pflanzen benötigen diese Mineralien für ihr Wachstum.

Der Humusgehalt der Böden lässt sich aus dem Gehalt an organischem Kohlenstoff im Boden errechnen. Dabei ist der Humusgehalt abhängig von der Bodenschicht, Vegetation, Klima, Bodenfeuchte und -nutzung. Im Boden findet ein ständiger Auf- und Abbau von Humus statt. In stabilen Ökosystemen, wie der Wald, hält sich dieser Prozess im Gleichgewicht. Auf bearbeiteten Äckern verschiebt sich dieses Gleichgewicht zunehmend zum Abbau der Humusschicht. Die Fruchtfolge ist eine Methode, um die Humusschicht zu erhalten und zu erneuern.