Symbiose

Lexikon


Symbiose bedeutet das Zusammenleben von Individuen verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen bzw. in gegenseitiger Abhängigkeit.

Symbiosen können auftreten zwischen verschiedenartigen Tieren, verschiedenartigen Pflanzen, Pflanzen und Tieren, Pflanzen und Bakterien. Unter Symbiose im weiteren Sinne versteht man nach dem Botaniker und Mykologen Anton de Bary (1831 - 1888) „das Zusammenleben ungleicher Organismen“. Nach dieser Definition sind sowohl „Nützlinge” wie „Schädlinge" eines Organismus „Symbionten". Jeder Organismus lebt unter natürlichen Bedingungen stets in Symbiose mit andern Organismen. Die Grenze zwischen „Nützling" und „Schädling" (Parasitismus) ist oft fließend.

Bei der Symbiose teilen mindestens zwei Organismen bestimmte Lebensbereiche kurzfristig oder dauerhaft. Die Symbiosebeziehung kann locker, regelmäßig oder aber für beide Organismen lebensnotwendig sein. Sind die beiden Lebewesen von erheblich unterschiedlicher Größe, wird der größere Partner als Wirt, der kleinere als Symbiont bezeichnet.

Ein großer Teil der Pflanzen auf der Erde lebt in symbiotischen Systemen. So ist eine Vielzahl der Bäume, Sträucher und Blumen auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen (Fortpflanzungssymbiose). Die Blüte kann so Früchte zur Fortpflanzung bilden, während sich Insekten von dem Blütennektar ernähren. Ein weiteres Beispiel stellt die Symbiose zum Schutz vor Fraßfeinden dar. So geben Ameisen Blattläusen Schutz vor Feinden, im Gegenzug nehmen die Ameisen die von den Blattläusen abgesonderte Zuckerlösung als Nahrung auf.

Viele Pflanzen leben in Symbiose mit Pilzen, um im Tausch gegen Kohlenhydrate wie Glucose von zusätzlichen Nährstoffen und Wasser durch den Pilz zu profitieren. Eine Form der Symbiose von Pilzen und Pflanzen, bei der ein Pilz mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze in Kontakt ist, bezeichnet man als Mykorrhiza. Flechten bestehen aus Algen und Pilzen. Während die Algen durch Photosynthese Kohlenhydrate produzieren, die von den Pilzen aufgenommen werden, liefern die Pilze den Algen Wasser und Nährsalze.